Kassiber.
Gedichte, 78 S., Erste Ausgabe, Orig.-Pappband mit Orig.-Schutzumschlag, 20,5 x 12,5 cm. Wolfdietrich Schnurre verbracht die ersten Jahre seines Lebens in Frankfurt am Main. 1928 zog er mit seinem Vater, einem Bibliothekar, nach Berlin, wo er eine sozialistische Volksschule und danach ein humanistisches Gymnasium besuchte. Von 1939 bis 1945 nahm er als unfreiwilliger Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Nach dem Kriegsende kehrte er aus Westfalen, wohin er im April 1945 geflohen war, nach Berlin zurück. Anfangs lebte er in Ost-Berlin, 1946 wechselte er nach West-Berlin. In den folgenden Jahren arbeitete er als Theater- und Filmkritiker für die „Deutsche Rundschau“ und andere Berliner Zeitungen. Seit 1950 war er freier Schriftsteller. Schnurre war 1947 Mitbegründer der Gruppe 47 und Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland, aus dem er 1961 aus Protest gegen dessen Schweigen zum Bau der Berliner Mauer austrat. 1964 erkrankte Schnurre an einer schweren Polyneuritis. In den letzten Jahren seines Lebens lebte er in Kiel. „Schnurre, der seit 1959 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt war, erhielt 1958 den Preis Junge Generation zum Fontane-Preis der Stadt Berlin, 1959 den Immermann-Preis, 1962 den Georg-Mackensen-Literaturpreis, 1981 das Bundesverdienstkreuz, 1982 den Literaturpreis der Stadt Köln, 1983 den Georg-Büchner-Preis und 1989 den Kulturpreis der Stadt Kiel. Wolfdietrich Schnurre war ein bedeutender Erzähler und Lyriker der westdeutschen Nachkriegsliteratur. Neben zahlreichen Kurzgeschichten verfasste er auch Romane, Fabeln, Tagebücher, Hörspiele und seit Mitte der Sechzigerjahre Kinderbücher, die er teilweise selbst illustrierte.
Schutzumschlag etwas staubfleckig und begriffen, sonst tadellos.
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